Der richtige Umgang mit Stress im Arbeitsalltag

Stress im Arbeitsalltag ist sicher vielen ein Begriff und der richtige Umgang mit solchen Situationen ist nicht für jeden leicht. Um diesen Umgang zu erlernen, muss zunächst verstanden werden, wie sich Stress definiert.

Empfinden wir Stress, hat unser Körper eine potenzielle Gefahr wahrgenommen und versetzt uns in Alarmbereitschaft. Wir produzieren vermehrt Adrenalin und sind im Fluchtmodus. Somit nehmen wir kleinste Veränderungen in unserem Umfeld verstärkt wahr und verlieren daher schneller den Fokus. Auch unser Körper reagiert mit Anspannung der Muskeln oder auch Unwohlsein aufgrund der drohenden Gefahr. Da Stress also eine automatische Reaktion des Körpers ist und durch chemische Prozesse gesteuert wird, ist es uns nicht möglich den Stress einfach auszuschalten. So ist der richtige Umgang mit Stress eine Kunst, die es zu meistern gilt.

Mindset

Grundlage für den richtigen Umgang mit Stress stellt bereits die richtige Einstellung dar.

  • Akzeptieren, dass Stress ein Teil unseres Lebens ist, den wir kontrollieren können.
  • Die Funktion von Stress kennen und verstehen:
    • Der Körper konzentriert dessen Ressourcen auf überlebenswichtige Funktionen in Gefahrensituationen
    • Stress ermöglicht überdurchschnittliche Leistungen, sowohl physisch als auch psychisch

Die verbesserte Leistungsfähigkeit, welche durch den Stressmodus hervorgerufen wird, kann positive Ergebnisse mit sich bringen. Dies gilt jedoch lediglich kurzfristig und lässt den Körper an Grenzen stoßen.

Sobald der Punkt der maximalen Leistungsfähigkeit überschritten ist, wirkt sich Stress negativ auf Körper und Geist aus. Unser Körper sendet eindeutige Signale, sobald dieser Punkt erreicht ist. Häufig treten zunächst Kopfschmerzen oder ein flaues Gefühl im Magen auf. Wichtig ist, diese frühen Signale nicht zu ignorieren. Nach jeder Stressphase benötigt der Körper eine Entspannungsphase. Je länger die Zeichen ignoriert werden, desto stärker werden diese und desto länger benötigt der Körper, um sich zu regenerieren.

Aktiv gegen Stress vorgehen

Bei den Frühwarnzeichen helfen schon kleinere Aktionen und Übungen, um sich zu erholen:

  • Entspannte Atmung: Atmen kann zur Entspannung beitragen. Dabei ist vor allem die 4-7-8 Atmung effektiv. Bei dieser atmet man erst 4 Sekunden ein, dann hält man 7 Sekunden die Luft an und schließlich atmet man 8 Sekunden aus.
  • Bewegung: Wie bei fast allem hilft Bewegung auch bei Stress. Es ist nicht zwangsläufig ein komplettes Workout gemeint, aber ein paar Liegestützen, Kniebeugen oder eine Runde um den Block laufen, helfen bei der Entspannung und vermindern das Stresslevel.
  • Musik hören: Einfach das Lieblingslied über Kopfhörer starten und ein paar Minuten die Augen schließen. Es hilft dabei, sich nach einer stressigen Arbeitsphase auf die nächste vorzubereiten.
  • Essen/Trinken: Oft fehlt dem Körper nach einer stressigen Phase Energie, weil er sie verbraucht hat, um effektiver zu arbeiten. Ein Glas Wasser und etwas Gesundes zu essen helfen dabei, diese Energie wieder aufzubauen.

Mit diesen Tipps ist es möglich den richtigen Umgang mit Stress zu erlernen und diesen sogar zum Verbündeten zu machen. Ausschlaggebend ist hierbei also nicht der zweiwöchige Urlaub im Jahr oder das Wochenende, sondern die kleinen Pausen und Unterbrechungen im Arbeitsalltag. Diese dienen der Entspannung und Regeneration, um die Energiereserven des Körpers wieder aufzufüllen und neuen Aufgaben gewachsen zu sein.